Gesunder Schlaf: Die Basis für Gedächtnis und Leistungsfähigkeit
In unserer Leistungsgesellschaft wird schnell damit geprahlt, mit nur wenigen Stunden Schlaf pro Nacht auszukommen. Wie wichtig ein langer und tiefer Schlaf ist, zeigt sich jedoch durch aktuelle wissenschaftliche Studien immer stärker. Sieben bis acht Stunden Nachtschlaf sind unverzichtbar, damit Körper und Gehirn zur Ruhe kommen und die Informationen des Tages richtig verarbeiten. Dies gilt vor allem für das Kurz- und Langzeitgedächtnis.
Cortex und Hippocampus – Ihr natürlicher Informationsspeicher
Um zu verstehen, wie wichtig gesunder Schlaf für unser Gedächtnis und unsere Leistungsfähigkeit ist, ein kurzer Blick ins Gehirn. Der Cortex als größter und nur bei Menschen und höheren Säugetieren zu findende Gehirnteil ist die „Festplatte“ für Dein Gedächtnis. In jeder Nacht kommt es zu einer langsamen Umstrukturierung des Cortex‘ und Deines gesamten Gehirns. Es wird geprüft, welche aktuellen Informationen des Tages wichtig sind und zukünftig dauerhaft zur Verfügung stehen sollten. Genauso findet im Schlaf ein aktives Vergessen von unwichtigen Informationen statt.
Der Hippocampus ist so etwas wie der „Arbeitsspeicher“ Deines Gehirns. Hier sind all Deine Eindrücke des Tages zu finden. Hält Dein Gehirn diese für wichtig genug, um sie auch in Zukunft abrufen zu können, landen sie während Deines Schlafes vom Hippocampus im Cortex. Vorausgesetzt natürlich, Du gibst Deinem Gehirn hierzu ausreichend Gelegenheit durch tiefen und erholsamen Schlaf.
Mit erholsamem Schlaf Gedächtnis und Gehirn fördern
Neues Wissen langfristig in Deinem Gehirn zu bündeln, findet ausschließlich in den Tiefschlafphasen statt. In den weniger tiefen Phasen spielt Dein Gehirn häufig mit den neuen Informationen herum und setzt diese zu vorhandenem Wissen in Relation. Aus diesem Grund erleben wir sehr häufig Träume mit Orten, Personen und Szenen, die nicht wirklich zusammenpassen. Auch dies ist eine wichtige Phase Deines Nachtschlafes. Viele Menschen berichten nach einem längeren Schlafentzug von intensiven Träumen, wenn sie wieder länger schlafen. Hier hat das Gehirn offensichtlich etwas aufzuholen.
Zusammen betrachtet gilt: Dein Kurz- und Langzeitgedächtnis und Dein gesamtes Gehirn sind regelmäßig auf einen langen und tiefen Schlaf angewiesen. Nur so leistest Du einen effektiven Beitrag, dass neue Informationen langfristig zur Verfügung stehen. Ob Namen oder Termine, wissenschaftliche Fakten oder die Funktionsweise eines neuen Computerprogramms – all diese Infos solltest Du nicht nach ein oder zwei Tagen wieder vergessen haben.
Gut schlafen für ein erfolgreiches Lernen
Neben einer ausreichenden Schlafdauer ist eine ungestörte Einschlafphase wichtig. Körper und Geist müssen zur Ruhe kommen, um Dir eine gehobene Schlafqualität zuzusichern. Aus diesem Grund solltest Du nicht durch Deinen Alltag hetzen und Dich schnell noch mit laufendem Fernseher und den Blick aufs Smartphone ins Bett legen. Dass die Schlafqualität hierunter leidet und Millionen Menschen heutzutage unter Schlaflosigkeit leiden, verwundert nicht.
Entscheide Dich stattdessen für kleine Rituale und feste Abläufe, mit denen Du Körper und Geist auf das Schlafen gehen vorbereitest. So stressig und anstrengend der Arbeitstag auch war, etwas Ruhe am Abend solltest Du Dir immer gönnen. Dies schafft die Basis für einen Schlaf, der Deinem Gehirn genügend Zeit zur Re-Organisation gibt und Dich mit neuer Energie am nächsten Tag durchstarten lässt. Dein Gedächtnis, Dein Körper und Deine gesamte Lebensqualität werden es Dir danken!